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Gewässer


Gewässer
Bei einem Gewässer handelt es sich um ein in einem Gewässerbett fließendes oder stehendes Wasser, welches aus dem natürlichen Einzugsgebiet stammt und in den natürlichen Wasserkreislauf eingebunden ist. Aufgrund der Forderung aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, alle Gewässer bis zum Jahr 2015 einem guten Zustand zuzuführen, ist dringender Handlungsbedarf zur erheblichen Verbesserung der Gewässergüte sowie der Gewässerstruktur gegeben. Hierbei ist auch die selbsttätige Entwicklung der Gewässer durch gezielte Strukturmaßnahmen auszulösen bzw. zu unterstützen.
Um die umfangreichen Aufgaben zur Erreichung des ehrgeizigen Ziels der Wasserrahmenrichtlinie lösen zu können unterstützen wir Sie mit unserem Fachwissen zu gewässerhydraulischen Berechnungen, Gewässerrenaturierungen, hydrologischen Betrachtungen, Gewässerkartierungen, Ermittlung der Gewässerstrukturgüte und zum Hochwasserschutz.
Mit Niederschlags-Abfluss-Modellen (N-A-Modell) werden sowohl Einzugsgebiet als auch Gewässer bzw. Vorfluter abgebildet. Sie beschreiben anhand mathematischer Funktionen die Bewegung und Speicherung von Niederschlagswasser auf der Oberfläche des Einzugsgebietes und im Gewässer / Vorfluter, wobei die Auswirkung von Zuflussveränderungen aus dem oberen Einzugsgebiet das zu lösende hydrologische Problem darstellt.
N-A-Modelle sind zur Ermittlung von Bemessungsabflüssen, von Retentionsräumen und zur Beurteilung der Auswirkung von Retentionsmaßnahmen auf den Abflussverlauf sowie der Auswirkung hydraulischer Stoßbelastungen aus Siedlungsgebieten ein hilfreiches Werkzeug. N-A-Modelle dienen als Grundlage für Vorflut- und Gewässernachweise, Flussgebietsbewirtschaftungen, Hochwasservorhersage, Kanalnetzberechnungen, Schmutzfrachtberechnung und Versickerungsnachweise.
Eine wesentliche Grundlage zur Abschätzung der Hochwassergefahr sind genaue Kenntnisse über die Wasserspiegellagen, flächenhafte Ausdehnung, Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen an den jeweiligen Gewässern für Hochwasserereignisse unterschiedlicher Jährlichkeiten. Angefangen von der vermessungstechnischen Aufnahme des Gewässers und der hydraulisch relevanten Bauwerke, über die Erstellung oder Einbindung digitaler Geländemodelle, bis hin zur Fotodokumentation und Erfassung der Rauheits- und Bewuchsparameter führen wir alle Grundlagenarbeiten aus. Für die detaillierte hydraulische Berechnung der Gewässer setzen wir je nach Aufgabenstellung anerkannte numerische ein- und zweidimensionale Modelle ein.
Mit Hilfe geografischer Informationssysteme (ArcView/ArcGIS) führen wir die notwendigen Schritte des Pre- und Postprocessing zur Erstellung und Visualisierung der Modelldaten durch.
In den letzten Jahrzehnten hat ein Umdenken stattgefunden. Wurden früher häufig Flüsse und Gewässer verbaut und begradigt, so ist heute das Ziel ein naturnahes Gewässerbild wiederherzustellen. Die Grundsätze zur Erreichung der Zielvorgaben resultieren aus einer übergreifenden europäischen Wasserpolitik und den Forderungen des Wasserhaushalts und des Landeswassergesetzes. Primäre Ziele der Gewässerentwicklung / Gewässerrenaturierung sind neben einer generellen Aufwertung des Gewässerzustandes die biologische Durchgängigkeit zu erreichen und wo möglich die morphodynamische Eigenentwicklung des Gewässer durch Initialmaßnahmen zu fördern. Im Hinblick auf den Hochwasserschutz kann mehr Wasser im Einzugsgebiet zurückgehalten werden, die Fließwege werden länger und die Gefahr von schadhaften Überschwemmungen kann gesenkt werden. Im Rahmen der Gewässerentwicklungsplanung erheben wir alle Daten zum Ist-Zustand und legen anhand des gewässertypischen Leitbildes in enger Abstimmung mit den Beteiligten Entwicklungsziele und Maßnahmen fest, mit denen ein realisierbarer Gewässerzustand erreicht werden kann.
Hochwasserereignisse sind heute nicht nur Folge meteorologischer Ereignisse mit natürlicher Ursache, sie werden mehr und mehr durch den Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt und den Wasserkreislauf beeinflusst – im Wesentlichen durch die Versiegelung in bebauten Gebieten durch die Veränderung der Landschaft, die Umwandlung von Grünland in Ackerland und den Gewässerausbau. Lokaler und dezentraler Hochwasserschutz durch Regulierungen, Dämme, Mauern, Gewässerrenaturierungen oder Hochwasserrückhaltemaßnahmen kann die Nutzungsbedingungen in der Nähe von Gewässern nur verbessern, die Hochwassergefahr als solche aber nicht beseitigen. Ein “totaler” Hochwasserschutz ist trotz bester Planung, Ausführung und Instandhaltung der Hochwasserschutzanlagen nicht möglich. Wir erarbeiten für Sie neben den erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen mögliche Vorsorgemaßnahmen für einzelne Gebäude sowie für Gewässer und deren Einzugsgebiete.
Die heftigen Unwetter der letzten Jahre und die daraus teils resultierenden Hochwässer an den verschiedensten Gewässern zeigen, wie wichtig das Thema Hochwasservorsorge jetzt und in Zukunft sein wird. Dabei ist es von besonderer Notwendigkeit, ein Bewusstsein für das Thema Hochwasser zu schaffen. Ein mögliches Instrumentarium stellen Hochwasser-Gefahrenkarten dar. Sie dienen nicht nur als Grundlage der Bauleitplanung, als Orientierungshilfe für den Katastrophenschutz oder Maßnahmenkarten vor Ort sondern auch als Mittel den Bürgern die Gefahren die von einem Hochwasser bei einem Extremereignis ausgehen können aufzuzeigen. Mit der Kenntnis über die zu erwartenden Wassertiefen, Fließgeschwindigkeiten und der möglichen flächenhaften Ausbreitung des Überflutungsgebiets, lassen sich die notwendigen Schutzmaßnahmen und Einsatzplanungen der Hilfskräfte effizienter festlegen und umsetzen. Gemäß der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie haben wir Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten erstellt. Darüber hinaus entwickeln/planen wir Maßnahmen zum lokalen und dezentralen Hochwasserschutz und begleiten Sie bei deren Umsetzung.
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